Leitbild Brava

Vision

Unsere Vision ist eine gerechte Gesellschaft, in der alle Menschen – unabhängig von Geschlecht – gewaltfrei und selbstbestimmt leben.  

Mission

Brava setzt sich gegen Gewalt an Frauen und Sexismus in der Schweiz ein. Wir legen dabei ein besonderes Augenmerk auf Menschen in besonders prekären Situationen, wie geflüchtete Frauen.

Wir begegnen den Missständen mit verschiedenen Ansätzen: mit Bildungsangeboten, Beratung, Politischer Arbeit und Sensibilisierungsarbeit. 

Unser Selbstverständnis

Brava ist feministisch.
Das heisst, wir setzen uns für eine Gesellschaft frei von Zwang und Gewalt ein und kritisieren diskriminierende Machtverhältnisse. Gewalt an Frauen und Sexismus verstehen wir als Folgen fehlender Gleichstellung. Darum setzen wir auf das Empowerment von Menschen, die aufgrund von «Geschlecht» benachteiligt und gewaltbetroffen sind.

Brava arbeitet offen und inklusiv.
Wenn wir uns gegen Gewalt an Frauen einsetzen, tun wir das mit und für alle Menschen, die Gewalt aufgrund von Geschlecht erleben. Also auch mit und für trans, inter und non-binäre Menschen.  

Brava arbeitet antirassistisch und intersektional.
Denn Menschen, die mehrfache Diskriminierung erleben (durch race, Be_Hinderung, Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung, sozialer Status, Alter, etc.), bleiben am häufigsten aussen vor.  

Unsere Organisation

Brava ist eine spendenbasierte, nicht Profit orientierte NGO. Die uns anvertrauten Gelder setzen wir sorgfältig und verantwortungsvoll ein, damit wir gemeinsam mit unseren Unterstützer_innen möglichst viel bewirken.  

Brava ist eine moderne Kreisorganisation, die «gemeinsame Führung» lebt. Managementaufgaben übernehmen wir im Gesamtteam und in Kleingruppen – mit klaren Zuständigkeiten und Prozessen. Wir sind eine lernende Organisation und entwickeln uns stets weiter.

Der Vorstand

Der Vorstand von Brava arbeitet ehrenamtlich. Gegenwärtig engagiert sich im Vorstand:

Christine Hotz

sie/ihr
Vorständin

Soziokulturelle Animatorin, Akrobatin und studierte Apothekerin. Setzt sich für Chancengleichheit und echte Partizipation ein und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Ehrlichkeit, Offenheit und Verlässlichkeit sind ihr ein grosses Anliegen. Das Spannendste sind für Christine die Menschen, die ihr begegnen. Aus ihnen bastelt sie sich ihr ganz eigenes Vorbild zusammen.

Aina Waeber

sie/ihr
Vorständin

aina.waeber@brava-ngo.ch

Soziologin, ehemalige Pfadfinderin und lösungsorientierte Pragmatikerin mit Gespür für Menschen und Zahlen. Gesellschaftliche Normen bricht sie mit Vergnügen – besonders im Familien- und Beziehungsbereich oder wenn es um unsere Büro-Katze Piru geht: sie mag nämlich lieber Hunde. Für ihren politischen Aktivismus findet sie Inspiration im Leben und in den Werken der mexikanischen Malerin Frida Kahlo.

Team

Fatma Leblebici

sie/ihr
Verantwortliche Bildung

fatma.leblebici@brava-ngo.ch

Eine Macherin. Schaut nicht nur über den Tellerrand sondern über das ganze Gedeck. BWL-Absolventin und Grundschullehrerin. Früher Betreuerin für unbegleitete minderjährige Asylsuchende. In die Schweiz geflüchtet, weil aktiv für die kurdische Frauenbewegung. Unermüdliche Kämpferin für Gerechtigkeit. Kannte und bewunderte Gurbetelli Ersöz, die erste Chefredakteurin in der Türkei.

Flurina Peyer

sie/ihr
Verantwortliche Bildung

flurina.peyer@brava-ngo.ch

Sozialanthropologin und Genderwissenschaftlerin. Vermittelt nicht nur Wissen sondern auch Kreativität. Und das mit Leichtigkeit. Nichts wirft sie aus der Bahn, denn Improvisation ist für sie kein Fremdwort, sondern ein Lebensstil. Das hat sie wohl bei Radio RaBe am Mikrofon gelernt. Über das Leben und Bücher sinniert sie am liebsten mit ihrer genialen Nachbarin und ihrem Idol Shpresa Jashari.

Julia Meier

sie/ihr
Verantwortliche Advocacy & Lobbying

julia.meier@brava-ngo.ch

Juristin, Chaosdompteurin und Hundemama. Schreibt eine Doktorarbeit zu den Grenzen der schweizerischen Demokratie. Bei Legal Help verschafft sie Menschen ohne Mittel rechtliches Gehör. Begeisterungsfähig und überzeugend. Hat wechselnde Hobbies, wobei ihre Liebe zum Kochen und Lesen stetig bleibt. Wuchs in einem Lozärner Kaff auf und lebte in South Carolina, Zürich, Lausanne, Hong Kong und Bern. Bewundert die Hartnäckigkeit und den Humor von Ruth Bader Ginsburg, die als Anwältin und Richterin an das Versprechen der Grundrechte glaubte und für dessen Verwirklichung kämpfte.

Mandy Abou Shoak

sie/keine
Verantwortliche Bildung

mandy.aboushoak@brava-ngo.ch

Menschen bezeichnen sie als erfrischend unbequem. Zuvor war sie als «feminist und antiracist kill joy» in Schulstrukturen engagiert, heute konzentriert sich ihre Arbeit darauf mit Menschen zusammenzuarbeiten, die Lust darauf haben, einen Beitrag an eine feministische, antirassistische Gesellschaft zu leisten. Bei Brava tut sie das als Verantwortliche Bildung und Beratung, in ihrer restlichen Zeit als selbständige Diversitätsberaterin. Was ihr Freude bereitet? Zeit mit Freund_innen verbringen, gutes Essen, Sport, kreativ sein, schöne Überraschungen und Bücher lesen, zum Beispiel «Freedom Is A Constant Struggle» von Bürger_innenrechtlerin und Schriftstellerin Angela Davis.

Marwa Younes

sie/ihr
Verantwortliche Politische Arbeit

Muriel Günther

sie/ihr
Verantwortliche Fundraising

muriel.guenther@brava-ngo.ch

Allrounderin, (Büro-)Katzenliebhaberin und in ihrer Freizeit Sofaphilosophin mit Hang zur praktischen Veränderung. Analytisch, kritisch und aktivistisch. Liebt geteilte Begeisterung und das Aufsaugen von Wissen, Gedanken und Strategien. Stimmt oft überein mit Rosa Luxemburg, etwa wenn diese schreibt: «Die Revolution ist grossartig, alles andere ist Quark.»

Nadia Delia Lanfranchi

sie/keine
Verantwortlich für Politische Kampagnen und Multimedia

nadia.lanfranchi@brava-ngo.ch

Visuelle Kommunikatorin, die Inhalt fürs Auge macht. Unsere Spezialistin für simples Design. Schneesportlehrerin. Hält wenig von Filterkaffee, dafür mehr von Dolce Vita – pizza Margherita, vino e caffè. Aufgewachsen im Bergdorf, erweckten Diskriminierungserfahrungen den politischen Willen. Die Kunst Nadias nonna, mit nur wenigen Zutaten ein Festessen zu kochen, inspiriert sie beim Gestalten: «reduce to the max».

Nathalie Jufer

sie/ihr
Verantwortliche Kommunikation

nathalie.jufer@brava-ngo.ch

Anpackerin mit einem Flair für Bilder, Worte und Zimmerpflanzen. Vorher in der Berner Kultur unterwegs, kommuniziert sie jetzt für Brava. Anzutreffen in der Aare, hinter einer Kamera oder im Queerfeministischen Raum. Mit Künstler_in und Aktivist_in Claude Cahun teilt sie die Liebe zur Fotografie und bewundert C.C.s Mut, Vision und Widerständigkeit.

Rozë Berisha

sie/keine
Verantwortliche Beratung

roze.berisha@brava-ngo.ch

Sozialarbeiterin, Queerfeministin und Musikliebhaberin. Versieht ihre Email-Abwesenheitsmeldungen gerne mit ihrem neusten Fund aus dem Musikuniversum. Bei Brava als Verantwortliche Beratung für Betroffene von geschlechtsspezifischer Gewalt, lebt und arbeitet antirassistisch und aktivistisch. Als Kind albanischer Migrant_innen wurde sie schon früh mit Rassismus konfrontiert, was ihren Feminismus heute ausmacht. Ebenso wurde sie vom Leben ihrer Grossmutter geprägt, das stellvertretend für die Leben vieler migrantischen Frauen steht, die in feministischen Kämpfen in der Schweiz oft nicht sichtbar sind und vergessen werden.

Tahmina Taghiyeva

sie/ihr
Verantwortliche Stimmen-Projekt

tahmina.taghiyeva@brava-ngo.ch

Journalistin, Aktivistin und Projektleiterin unseres Projekts «Stimmen geflüchteter Frauen». Musste Aserbaidschan verlassen, weil sie sich in ihren journalistischen Beiträgen kritisch zur Regierung äusserte. Seither setzt sie sich in der Schweiz beruflich aber auch privat für geflüchtete Menschen ein. Das tut sie mit viel Herzlichkeit, Ausdauer und Feingefühl. Ein Leben ohne Aktivismus? Undenkbar - das verbindet sie mit ihrer_m aserbaidschanische_n Mitstreiter_in und Queeraktivist_in Lili Nazarov.

Bravas Weg

Schlaglichter auf unsere Organisationsgeschichte

2023 – Brava wird zwanzig!

Wir werden zwanzig und haben den Drang Altes loszulassen und Neues zu entdecken. Gleichzeitig beschäftigt uns die Frage, ob wir diesen Veränderungen gewachsen sind. Mit einem Organisationsentwicklungsprozess nehmen wir uns der grossen Herausforderung an, die Wandel und Bewegung mit sich bringen. Der intensive interne Prozess schmälert unsere Arbeit gegen aussen nicht: 2023 ist das Jahr, in dem wir gemeinsam mit Verbündeten mit der Sexualstrafrechtsreform Geschichte schreiben, die Teilnehmerinnen des Stimmen-Projekts Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider treffen und wir mit unserem Brava-Spider dafür sorgen, dass Wähler_innen die Arbeit gegen Gewalt bei den eidgenössischen Wahlen berücksichtigen. Nebst diesen Highlights läuft das Tagesgeschäft weiter: wir beraten, lobbyieren, sensibilisieren, geben Workshops und Weiterbildungen, demonstrieren, posten, fundraisen, diskutieren auf Podien und leisten Medienarbeit.

Am 15. Dezember feiern wir unser zwanzigjähriges Bestehen mit über 100 Unterstützenden im Queerfeministischen Raum in Bern und stossen auf weitere zwanzig Jahre an.

2022 – Das Stimmen-Projekt nimmt Fahrt auf!

Ein Jahr ohne Gewissheiten. FINTA-Personen, Feministinnen und Verbündete auf der ganzen Welt müssen einsehen, dass Rückschritte auch auf dem Weg zur Gleichstellung immer möglich sind: Die Taliban übernehmen die Macht in Afghanistan, im Iran werden Frauen und Aktivist_innen ermordet, in den USA kippt das Abtreibungsrecht und die Frauen in der Schweiz werden bei der AHV-Revision überstimmt.

Wir veröffentlichen Mitte Jahr die Broschüre «Gewalt an Frauen – feministisch betrachtet» und drucken im Herbst die zweite Auflage.

Das Stimmen-Projekt bekommt eine eigene Projektverantwortliche und nimmt Fahrt auf: Anfang Jahr treffen sich die Teilnehmerinnen mit Politiker_innen, besuchen die internationale Frauen*konferenz «Breaking Borders to build Bridges» im August in Berlin und verabreden sich mit der neu gewählten Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider für ein Treffen im nächsten Jahr.

Zusammen mit Verbündeten erreicht Brava, dass schweizweite Präventionskampagnen gegen Gewalt und Prävalenzstudien zu Gewalt in naher Zukunft Wirklichkeit werden und dass die Einführung eines zeitgemässen Sexualstrafrechts in greifbare Nähe rückt.

2021 – Hello Brava!

Die Organisation lanciert ihren neuen Auftritt als Brava. Brava steht für mutig und tapfer, für Empowerment und Selbstermächtigung! Mit dem neuen Auftritt können wir als die eigenständige Organisation auftreten, die wir unabhängig von Terre des femmes Deutschland schon immer gewesen sind.

Wir erreichen, dass Bund und Kantone endlich schweizweit eine 24h-Beratung für alle Gewaltbetroffene einführen müssen.
Zudem arbeitet unsere Politische Arbeit intensiv am Alternativbericht der Zivilgesellschaft zur Umsetzung der Istanbul Konvention in der Schweiz mit.

Im Rahmen der cfd-Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» präsentieren wir am Human Rights Film Festival Zurich den Film «The Case You».

Nach vielen Jahren Engagement gegen Genitalbeschneidung und als Mitgründerin des Netzwerks gegen Mädchenbeschneidung Schweiz hat Brava im Rahmen eines Strategieprozesses eine Fokussierung auf die übergeordneten Themen Gewalt an Frauen, Sexismus und geflüchtete Frauen in der Schweiz beschlossen. In diesem Zusammenhang haben wir entschieden, uns aus der operativen Tätigkeit des Netzwerks gegen Mädchenbeschneidung zurückzuziehen.

2020 ­– #StayHome

Ein verrücktes erstes Corona-Jahr. Der Bund begleitet seine #StayHome-Kampagne mit einer Informationskampagne gegen Häusliche Gewalt. Wir setzen uns erfolgreich dafür ein, dass die Kampagne in verschiedenen Sprachen umgesetzt wird.  

Wir leisten vermehrt Sensibilisierungsarbeit zu Femiziden in der Schweiz und mit der Online-Serie «Gegen Gewalt an Frauen – feministisch beleuchtet” teilen wir unser feministisches Wissen und Gedächtnis.

Unsere Organisation darf feiern! Wir sind eine Gewinnerin des Brückenbauerinnenpreises des NCBI und erhalten den Ana-Orantes-Preis der spanischen Frauen in der Schweiz.

2019 – Feministischer Streik  2.0

Zum Feministischen Streik am 14. Juni gehen hunderttausende Menschen in der Schweiz auf die Strasse, um für gleiche Arbeit und gleiche Löhne sowie gegen Sexismus und Gewalt zu demonstrieren. Auch 28 Jahre nach dem ersten Frauenstreik ist Geschlechtergerechtigkeit hierzulande nicht erreicht.

Mit der Online-Kampagne «Ausgeliefert statt angekommen» fordert TERRE DES FEMMES Schweiz  Schutz und Gerechtigkeit für geflüchtete Frauen.
Auch organisationsintern ist es eine intensives Zeit. Wir entscheiden uns für eine Organisation mit flachen Hierarchien in Form einer modernen Kreisorganisation mit «gemeinsamer Führung».

2018 – Solidarität mit geflüchteten Frauen

Ein Hoch der weltweiten #MeToo-Bewegung gegen sexualisierte Gewalt.  In dieser Zeit lenken wir mit der Kampagne #RememberRefuShes den Fokus aber auch auf die Lücken im Schweizer Asylsystem, mit denen geflüchtete Frauen tagtäglich zu kämpfen haben. Ergänzend dazu veröffentlicht TERRE DES FEMMES Schweiz gemeinsam mit der Kirchlichen Kontaktstelle für Flüchtlingsfragen KKF den ersten Leitfaden zum Thema Häusliche und sexualisierte Gewalt im Asylbereich. Er zeigt Mitarbeiter_innen im Asylsystem auf, wie sie Gewalt verhindern und Betroffene unterstützen können.

2017 – Institutionalisiert euch!

Die Schweiz ratifiziert die Istanbul Konvention des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt an Frauen und Häusliche Gewalt. Wir initiieren das zivilgesellschaftliche Netzwerk Istanbul Konvention mit Organisationen und Fachstellen aus der ganzen Schweiz.

Wir konsolidieren unser feministisches Selbstverständnis und gehen in der Theaterproduktion «Alice» gemeinsam mit dem Konzert Theater Bern der grundsätzlichen Frage nach, auf welche Weise das Geschlecht Einfluss auf die Selbstbestimmung nimmt.

2016 – Empört euch!

Die SVP-Politikerin Andrea Geissbühler behauptet in einem Interview, Frauen machten sich durch naives Verhalten mitschuldig an ihrer eigenen Vergewaltigung. Die empörte Antwort lässt nicht lange auf sich warten. Unter dem Hashtag #SchweizerAufschrei berichten Frauen aus der ganzen Schweiz von einem Alltag voller Sexismus und sexualisierter Gewalt.

Mit der Gründung des Netzwerks gegen Mädchenbeschneidung Schweiz verzeichnet die jahrelange gemeinsame Lobbyarbeit von TERRE DES FEMMES Schweiz und anderen Organisationen einen grossen Erfolg.

Wir gründen eine offizielle Beratungsstelle.

2015 – Mangelnde Gleichstellung in der Schweiz

Die Geschehnisse der Kölner Silvesternacht und die dazugehörige mediale Berichterstattung führen vor Augen, wie Gewalt an Frauen rassistisch instrumentalisiert und externalisiert wird.

Die Auseinandersetzung mit fehlender Gleichstellung und geschlechtsspezifischer Gewalt in der Schweiz ist Thema der achten «Voix des Femmes», anlässlich derer die Generalsekretärin der NGO-Konferenz von 1995, Irene Santiago, bei TERRE DES FEMMES Schweiz zu Gast ist.

2014 – Ein offenes Ohr  

Aufgrund einer Häufung einzelner Anfragen entscheidet sich TERRE DES FEMMES Schweiz dafür, ein niedrigschwelliges Beratungsangebot zu geschlechtsspezifischer Gewalt zu schaffen. Nebst der Beratung setzt die Organisation  auf Bildungsveranstaltungen: Workshops mit geflüchteten Frauen, die mit Schlüsselpersonen und Dolmetscher_innen durchgeführt werden. Die Empowerment-Workshops werden zu einem festen Bestandteil und werden laufend weiterentwickelt. Zudem führt die Organisation Weiterbildungen für Fachpersonen durch.. Was mit Referaten begonnen hat, entwickelt sich zu einem gefestigten Bildungsangebot.

Da Gleichstellung die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Geschlechterstereotypen voraussetzt, nimmt TERRE DES FEMMES Schweiz den WM-Sommer und das Public Viewing des Spiels Schweiz-Frankreich zum Anlass, mit dem Publikum über verschiedene Formen von Männlichkeit zu diskutieren.

Die Organisation leistet wichtige Grundlagenarbeit und veröffentlicht einen Bericht zur Unterbringung geflüchteter Frauen in Kollektivunterkünften. Das Ergebnis: Geschlechterspezifische Diskriminierung wird begünstigt, den Bedürfnissen der Frauen wird hingegen nur ungenügend Rechnung getragen.

2013 – Let’s Party!

TERRE DES FEMMES Schweiz feiert ihr zehnjähriges Bestehen mit zwei Jubiläumsveranstaltungen im Kunstmuseum Bern. Teil der beiden Events ist ein Rundgang durch die Ausstellung «Das schwache Geschlecht – Neue Mannsbilder in der Kunst», welche die Organisation als Partnerin mitorganisiert und in Form verschiedener Workshops zum Thema Geschlechterrollen begleitet. Die Ausstellung befasst sich mit dem aktuellen Thema der Inszenierung von Männlichkeit in der Gegenwartskunst. TERRE DES FEMMES Schweiz schliesst die Bestandesaufnahme über die bestehenden Massnahmen gegen Genitalbeschneidung in der Schweiz ab.

2012 – Gemeinsam gegen Zwangsheirat

Ein Schritt in die richtige Richtung: Das Parlament verabschiedet das Bundesgesetz gegen Zwangsheirat. Gleichzeitig wird die erste gesamtschweizerische Studie zu diesem Thema publiziert. Für den Zeitraum von 2013 bis 2018 beschliesst der Bundesrat ein Programm zur Bekämpfung des neuen Straftatbestandes. TERRE DES FEMMES Schweiz übernimmt die Koordination der Pilotprojekte und baut die Webseite «zwangsheirat.ch» zu einer Informations- und Vernetzungsplattform auf.

Auch zum Thema Sexismus ist der Verein weiterhin aktiv und lanciert die vierjährige Kampagne «Rollen rollen» gegen Geschlechterstereotypen.

2011 – Es gibt noch viel zu tun

Ein Jahr, zwei Jubiläen im Namen der Geschlechtergerechtigkeit: 40 Jahre Frauenstimmrecht, 30 Jahre Gleichstellungsartikel. Die Causae Jörg Kachelmann und Dominic Strauss-Kahn zeigen jedoch, dass patriarchale Strukturen noch immer prägend sind.

Dass frauenspezifische Fluchtgründe gerade im schweizerischen Asylverfahren noch immer ungenügend berücksichtigt werden, ergibt eine von TERRE DES FEMMES Schweiz durchgeführte Studie, für die 32 Asylverfahren weiblicher Gesuchsteller_innen untersucht worden sind.

2010 – Sensibilisierung ist das A und O

Die Burka-Debatte in der ersten Jahreshälfte zeigt, dass das Thema Sexismus auch in der Schweiz noch immer präsent ist. TERRE DES FEMMES Schweiz positioniert sich gegen ein Verbot und fordert stattdessen einen fundierten Diskurs zu gesellschaftlich verankertem Sexismus jenseits instrumentalisierter Symbolik. Im Dezember beschliesst der Nationalrat ein gesetzliches Verbot der weiblichen Genitalverstümmelung. TERRE DES FEMMES Schweiz begrüsst den Entscheid, verweist jedoch gleichzeitig auf die Bedeutung von Prävention und Sensibilisierungsarbeit.

Die erste Ausgabe der «Voix des Femmes» mit der somalischen Aktivistin Edna Adan findet statt. Die Veranstaltungsreihe wird bis 2017 weitergeführt.

2009 - Gefestigt

Aufgrund finanzieller Engpässe ist zu Beginn des Jahres unklar, ob und wie TERRE DES FEMMES Schweiz weiter bestehen kann. Dank einer grosszügigen Spende wird diese Phase der Unsicherheit überwunden. Bereits im Februar startet die Sensibilisierungskampagne «Reality Check» gegen Sexismus in der Werbung. In der Debatte um die Minarettinitiative wehrt sich TERRE DES FEMMES Schweiz gegen die Instrumentalisierung der angeblich von Islamisierung bedrohten Frauen für ein Ja an der Urne.

Mit der Kampagne «Schnitt ins Leben. Weibliche Genitalverstümmelung – auch in der Schweiz» setzt sich die Organisation gegen weibliche Genitalbeschneidung zur Wehr.

2008 – Medienwirksam gegen Frauenhandel

Gleich zwei Aktionen zum Schwerpunktthema Frauenhandel finden statt. Im März organisiert TERRE DES FEMMES Schweiz in Bern eine Fachtagung, im Sommer lanciert die Organisation während der Austragung der Fussballweltmeisterschaft Euro08 die Kampagne «Euro08 gegen Frauenhandel» mit.

Trotz fehlenden finanziellen Ressourcen kommt die Ausstellung «FGM – auch in der Schweiz» zu Stande. Vom 25. November bis zum 10. Dezember nimmt TERRE DES FEMMES Schweiz zum ersten Mal an der Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» teil, welche die feministische Friedensorganisation cfd organisiert.

2007 - Konsolidierung

Vier Jahre nach der Gründung ist TERRE DES FEMMES Schweiz dabei, sich als Organisation zu festigen und mit Sexismus im öffentlichen Raum, Genitalbeschneidung und Zwangsheirat eigene Fachgebiete zu schaffen. Zu Letzterem veröffentlicht der Verein ein Lehrbuch und eine Unterrichtsmappe. Gleichzeitig kämpft TERRE DES FEMMES Schweiz um finanzielle Stabilität. Ziel ist es, die Mitarbeiter_innen gerecht und angemessen entlöhnen zu können.

2006 – Gegenwind

In gesellschaftspolitischer Hinsicht ein turbulentes Jahr. Die Verabschiedung des neuen Ausländergesetzes und die Revidierung des Asylgesetzes sorgen dafür, dass die Schweiz eine der restriktivsten Gesetzgebungen Europas erhält. Frauen, insbesondere Sans-Papiers, sind von dieser Entwicklung schwer betroffen. TERRE DES FEMMES Schweiz engagiert sich im Abstimmungskampf gegen die beiden Vorlagen.

2005 – Kooperation im Namen der Prävention

In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit beginnt im März die Umsetzung einer Präventionsbroschüre. Sie stellt Migrant_innen Informationen zu Gefahren von Genitalbeschneidung und zur Rechtslage in der Schweiz bereit.

2004 – Klein aber oho!

TERRE DES FEMMES Schweiz lanciert eine Kampagne gegen Verbrechen im Namen der Ehre. Dazu gehört die Wanderausstellung «Tatmotiv Ehre». Diese wird in den nächsten zwei Jahren in Städten der Schweiz gezeigt. Der Verein richtet einen Notfallfonds für geflüchtete Frauen ein, der rund zehn Frauen konkrete Hilfe dabei leistet, Verfolgungsgründe wie drohende Genitalbeschneidung und Gewalt im Namen der Ehre geltend zu machen. Die Frauen erhalten entsprechende Rechtshilfe. Parallel dazu beginnt sich TERRE DES FEMMES gegen Genitalbeschneidung in der Schweiz zu engagieren.

2003 – Vereinsgründung

TERRE DES FEMMES Schweiz wird in Bern am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, offiziell als Verein gegründet. Sie ist durch einen Kooperationsvertrag mit dem 1981 entstandenen deutschen Verein TERRE DES FEMMES verbunden. Ersten Zuwachs erhält der Verein durch den Mitgliederstamm der aufgelösten Organisation für die Frau (OFRA). Neue Schwerpunkte sind neben Sexismus und Gewalt im Namen der Ehre jetzt auch Zwangsheirat und weibliche Genitalbeschneidung (FGM/C). 

2002 – Eine Idee nimmt Form an

Das Projekt TERRE DES FEMMES Schweiz wird durch die Gründung einer einfachen Gesellschaft institutionalisiert. Ziel der fünf Gründerinnen ist es, eine Geschäftsstelle in Bern aufzubauen. Erste Schwerpunkte sind das Thema Sexismus, eine Wanderausstellung zu Gewalt im Namen der Ehre und Einzelfallhilfe für geflüchtete Frauen.