Gewalt an Frauen

Gewalt an Frauen ist alltäglich und allgegenwärtig. Diese Gewalt hat System und ist systemerhaltend und das Resultat einer patriarchalen Gesellschaft. Auch in der Schweiz.

Was ist Gewalt an Frauen?

Menschen erleben Gewalt, weil: Sie sich ausschliesslich oder nicht ausschliesslich als weiblich identifizieren. Sie als Mädchen oder Frauen gelesen werden oder wurden. Sie als Frauen sozialisiert werden oder wurden.

Jeder Mensch erlebt Gewalt anders. Neben Geschlecht prägt Diskriminierung aufgrund von Alter, Sexualität, Be_Hinderung, race, Körper oder anderen Faktoren die Gewalterfahrung zusätzlich.

Betroffene von Gewalt an Frauen haben eines gemeinsam: Sie erfahren Gewalt aufgrund des Geschlechts bzw. von Geschlechtervorstellungen. Diese Gewalt ist sowohl Resultat als auch Garantin der ungleichen Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern. 

Formen von Gewalt an Frauen können sein:  

Feminizid 

Tötung von Frauen und Mädchen aufgrund von Geschlecht

Sexualisierte Gewalt

Belästigung durch Worte, Pfiffe, Anfassen; Stealthing, Vergewaltigung

Körperliche Gewalt

Schläge, Verletzungen 

Psychische Gewalt

Hatespeech im Netz, Drohungen, Erniedrigungen, Stalking

Wirtschaftliche Gewalt 

Arbeitsverbot, Einzug des Lohns, Lohnungleichheit, Armut (im Alter)  

Soziale Gewalt

Einschränkung des sozialen Umfelds, Einsperren 

Gesellschaftliche Gewalt

einen Menschen aufgrund seines Geschlechts beurteilen und bewerten, einen Menschen auf Geschlechterrollen und Geschlechterstereotypen reduzieren 

Strukturelle Gewalt

Benachteiligung in Beruf, Medien, Politik, Sport, Sprache 

Das braucht es

Um Gewalt an Frauen zu bekämpfen, braucht es die echte Gleichstellung aller Geschlechter. Dafür sind tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen nötig. Dank des Empowerments von Frauen und einer starken feministischen Bewegung in der Schweiz wird Gewalt an Frauen thematisiert. Doch es braucht noch viel mehr!

Dazu hat die Schweiz mit der UNO-Frauenrechtskonvention CEDAW und der Istanbul-Konvention des Europarats längst Ja gesagt. Bund, Kantone und Gemeinden müssen diese Rechtskonventionen umsetzen und ausreichend Gelder dafür bereitstellen. Es braucht unterschiedliche rechtliche und praktische Massnahmen in den Bereichen Prävention, Schutz/Unterstützung und Strafverfolgung. Dazu gehören etwa Krisenzentren für Betroffene von (sexualisierter) Gewalt, jährliche schweizweite Präventionskampagnen und obligatorische Schulungen für Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte.

Das tut Brava 

Brava bietet gewaltbetroffenen Frauen, ihren Angehörigen sowie Fachpersonen Beratung an.

Brava setzt sich mit ihrer Politischen Arbeit dafür ein, dass Bund und Kantone mit wirkungsvollen Massnahmen und genügend Geld gegen Gewalt an Frauen vorgehen.

Brava macht Gewalt an Frauen durch politische Kampagnen sichtbar.

Brava hat das NGO-Netzwerk Istanbul Konvention initiiert und eine koordinative Rolle im Netzwerk inne.

Brava organisiert Empowerment-Workshops mit und für Migrant_innen.

Brava sensibilisiert in ihren Weiterbildungen Fachpersonen aus dem Asyl- und Migrationsbereich für das Thema Gewalt an Frauen.

Brava war eine langjährige Fachstimme zum Thema weibliche Genitalbeschneidung (FGM) in der Schweiz. Brava hat das NGO-Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung Schweiz initiiert und war aktives Mitglied des Netzwerks von 2016 bis Sommer 2021.