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«Solidarity is our Power!» Brava an der 24. WAVE Konferenz in Prag

Am 10. und 11. Oktober fand in Prag die 24. Konferenz von Women against Violence Europe (WAVE) statt. Organisationen aus 44 Ländern, darunter auch Brava, waren vor Ort und haben sich zwei Tage dem Thema «Women’s specialist services as pillars of peace in times of crisis and beyond» gewidmet.

Einmal pro Jahr kommen an der WAVE Konferenz Organisationen und Aktivist_innen aus ganz Europa zusammen. Sie alle setzen sich gegen geschlechtsspezifische Gewalt ein. Nach zwei Jahren, in denen sich die Teilnehmenden nur online begegneten, fand das Treffen erstmals wieder vor Ort – dieses Jahr in der Hauptstadt der Tschechischen Republik – statt. Gastgeberinnen waren nebst der WAVE die lokalen NGOs ROSA Center und ProFEM.

Begrüsst wurden die Teilnehmer_innen am ersten Tag von verschiedenen Rednerinnen, darunter Markéta Pekarová Adamová, Präsidentin der Abgeordnetenkammer der Tschechischen Republik. Sie wies in ihrer Rede auf die Gefahren hin, denen Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt täglich ausgesetzt sind:

The most dangerous place for women and girls is their home.

In den anschliessenden Panels ging es um die Strukturen, in welchen die Organisationen und Aktivist_innen arbeiten und um die Probleme, mit welchen sie sich dadurch konfrontiert sehen. Unter anderem wurde die Wichtigkeit von Internationalen Übereinkommen (wie bspw. der Istanbul Konvention) betont und die Bedeutung einer sorgfältigen und umfassenden Datenerhebung. Denn sie schafft Legitimierung und damit die Grundlage für die Arbeit gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Um herauszufinden ob die ergriffenen Massnahmen den Betroffenen auch wirklich dienen, ist ein gutes Monitoring ebenfalls unverzichtbar. Auch wurde die Finanzierung thematisiert, die alle Organisationen oft vor grosse Herausforderungen stellt. Panel-Teilnehmerin Sarah Davidge von women's aid, UK fasste treffend zusammen:

Effective legislation must work for all women, have survivor needs at the heart, be informed by specialists and understand the impact of inequality on women's experiences.

Am Abend konnten die Teilnehmenden verschiedene tschechische NGO's besuchen oder an einer Führung durch Prag teilnehmen. Anstelle der Prager Burg oder der Astronomischen Uhr bekamen sie die etwas anderen Hotspots von Prag zu sehen. Eine ehemals obdachlose Person führte nämlich durch die Tschechische Hauptstadt und zeigt sie von einer etwas anderen Seite.

Am zweiten Tag konnten sich die Aktivist_innen an insgesamt acht Workshops in verschiedene Themen vertiefen. Die Workshops trugen Titel wie «Leaving Violence. Living Safe» oder «FROM OUR FEMINIST PAST DURING WARTIME IN YUGOSLAVIA TO NOWDAYS: Solidarity & survivor-centred work in the field of male violence against women in times of crisis and war» und wurden von Aktivistinnen aus verschiedenen Ländern organisiert.

Das WAVE Netzwerk und insbesondere die jährliche Konferenz bietet Brava die Möglichkeit, das Netzwerk der Organisation laufend und international zu erweitern. Der Austausch mit anderen Aktivist_innen und Organisationen gibt uns die Chance, unsere Arbeit zu reflektieren und stetig zu verbessern. Es ist zudem sehr wertvoll zu sehen und zu spüren, wie viele Menschen sich weltweit gegen geschlechtsspezifische Gewalt und für eine feministische Zukunft einsetzen, oder wie es Lepa Mladjenović vom Autonomous Women's Center, Serbia am Ende des zweiten Konferenztages in die Menge rief:

Solidarity is our Power!