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Bildung

Empowern, sensibilisieren und beraten

160 Fachpersonen auf Geschlechtsbezogene Gewalt sensibilisiert, 145 Frauen mit Workshops empowert, über 50 Frauen direkt und persönlich beraten. Das lief 2022 in der Bildung und Beratung bei Brava.

Weiterbildungen

Im Jahr 2022 konnte Brava sechs Weiterbildungen für 160 Fachpersonen durchführen. Auftraggeber_innen waren u.a. die Asylorganisation AOZ Zürich, der Berufsverband Avenir Social oder die Heilsarmee. Inhaltlich ging es bei den Weiterbildungen um das Thema Geschlechtsbezogene Gewalt und den professionellen Umgang mit gewaltbetroffenen Frauen.

Besonders gut gefallen hat mir die Möglichkeit der Vernetzung mit anderen Teilnehmer_innen, die Analyse der Fallbeispiele und die vielen Informationen zu Gewalt.

Viele geflüchtete Frauen wurden in ihren Herkunftsländern oder auf der Flucht Opfer von Gewalt und Ausbeutung. Sie sind von Mehrfachdiskriminierung betroffen und kennen ihre Handlungsmöglichkeiten und Rechte oft kaum. Fachpersonen wie bspw. Betreuungspersonen in den Asylzentren, Sozialarbeiterinnen, Gesundheitsfachpersonen aber auch Freiwillige spielen eine zentrale Rolle in der Gewaltprävention und in der Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen im Asyl- und Migrationsbereich.  Um eine professionelle Unterstützung gewährleisten zu können, müssen sie auf Geschlechtsbezogene Gewalt sensibilisiert sein. In den Weiterbildungen mit Brava eignen sich die Teilnehmerinnen Wissen zu frauenspezifischen Themen im Asyl- und Migrationsbereich mit Fokus auf Geschlechtsbezogene Gewalt an. Sie setzen sich mit den Anforderungen im Umgang mit gewaltbetroffenen Frauen auseinander und werden in ihrer Handlungsfähigkeit gestärkt.

Empowermentworkshops für Migrantinnen

2022 konnten neun halbtätige Empowerment Workshops für 145 Migrant_innen und geflüchtete Frauen durchgeführt werden. Dabei wurden Themen wie beispielsweise «Selbstbestimmung und Frauenrechte» oder «Stressregulation und Gewaltprävention» behandelt. Die Workshops wurden mit Frauengruppen aus der Türkei, Kurdistan, Syrien, Somalia und Eritrea durchgeführt.

Solange es Brava gibt, müssen wir uns keine Sorgen machen über unsere Schwierigkeiten.

Viele geflüchtete Menschen haben in ihrem Geburtsland oder auf der Flucht Traumatisches erlebt. Diese Traumata werden durch das (nicht geschlechtersensible) Asylverfahren und die prekären Unterbringungsbedingungen in den Schweizer Asylunterkünften weiter verstärkt.

Ziel von Brava ist es, die Frauen mit den Workshops zu informieren, zu stärken und ihnen bei Bedarf den Zugang zu kompetenter Unterstützung zu erleichtern. Die Workshops werden von zwei Verantwortlichen vom Bildung- und Beratungskreis von Brava sowie einer Schlüsselperson mit eigener Migrations- oder Fluchterfahrung, demselben kulturellen Hintergrund und derselben Sprache geleitet. Für inhaltliche Inputs werden weitere Fachpersonen beigezogen. Die Veranstaltungen sind kostenlos und die Kinderbetreuung wird sichergestellt.

Beratung

Im Jahr 2022 hatte Brava 55 Beratungsanfragen. 36 Personen konnten nach einem Erstgespräch und durch eine begleitete Triage, erfolgreich an eine spezialisierte Fachstelle weitervermittelt werden. Fünfzehn Anfragen wurden als längerfristige Begleitungen aufgenommen. 14 der längerfristigen Anfragen kamen von Frauen im Asylverfahren, welche von Geschlechtsbezogener Gewalt betroffen waren (die meisten auf der Flucht). Die restlichen Personen waren bereits seit längerem bei Brava in Beratung. Die Fälle wurden im Jahr 2022 abgeschlossen.

Danke Brava, dass ich von euch Hilfe bekommen habe. Ohne die Beratung hätte ich nicht weitergewusst. Danke!» Klientin einer längerfristigen Beratung.

Frauen und Mädchen, die von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind, finden in der Schweiz oft nur ungenügend Zugang zu Unterstützungs- und Beratungsangeboten. Sie stossen auf strukturelle Hindernisse, die sie aus sprachlichen, aufenthaltsrechtlichen oder sozialen Gründen nicht ohne Unterstützung überwinden können. Sie sind häufig nicht mit den bestehenden spezifischen Angeboten vertraut. Brava verfolgt das Ziel, dass alle Frauen und Mädchen, die von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind, professionelle Unterstützung und Beratung erhalten.